© DAV Sektion Hameln

Berchtesgaden Sommerfahrt

Am 24.07.24 galt es, das Ziel „KJR-Zeltplatz am Abtsee“ zu erreichen. Hierfür fuhren wir vom Hamelner Bahnhof nach Hannover, um gemeinsam mit den Sektionen Goslar und Hannover in drei Zwischenstopps nach Laufen, an der Grenze zu Österreich, mit der Bahn zu fahren. Von hier aus mussten wir gute 3 km zum Zeltplatz laufen. Wie man es kennt, erlebten wir das typische Bahnchaos, also volle und verspätete Züge. Währenddessen fuhr unser Hauptgepäck mit Sascha und Niclas von Hameln um 12:00 Uhr los, da die zwei leider noch arbeiten mussten. Wie Sascha auf den Landstraßen in Bayern feststellen musste, sah er nicht nur Kühe auf den Weiden, sondern hatte auch eine mit im Auto, da bei jeder Kuhweide das Fenster her- untergelassen wurde und ein lautes MUUUUUH ertönte – zum Gruße. Die Gruppe stellte fest, dass eine Tomatensoße nicht nur aus Ketchup bestehen sollte, weshalb der Einkaufstrupp nochmal losfahren musste. Währenddessen hatten einige ihr Besteck unglücklich verpackt, sodass sie sowieso auf das Auto hätten warten müssen. So gab es gegen 23:00 Uhr das Abendessen, welches zeitgleich die erste Nacht einleitete.

Am Dienstag begannen wir um 9:00 Uhr mit unserem Frühstück. Kurz darauf starteten wir in zwei Gruppen, um den Haunsberg in Österreich mit 835 hm zu erklimmen. Unsere erste Etappe betrug 8,5 km durch pralle Sonne bei 26 °C, nachdem wir die letzten Wochen ja eher Richtung Winter tendierten. So machten wir nach dem Grenzübertritt, kurz vor dem Markt, unsere erste Pause. Daraufhin folgte ein Waldstück an der Salzach entlang. Hierbei fiel auf, dass die 4 km seltsamerweise doppelt so lang wie geplant waren. Die Schattenetappen wurden häufig im Hopserlauf zurückgelegt, um Kraft und Energie zu sparen, doch diente dies meist eher zur Belustigung. Wir erreichten mehrere renaturierte Anglerseen, diese verbargen sich allerdings hinter einem bewachsenen Wall, der nicht auf unserer Strecke lag und somit zur Abkürzung deklariert wurde. Allgemein kann man sagen, dass Komoot zur Navigation eher sonderbar ist, da die Wege selten auffindbar waren und wir uns durch struppiges Gestrüpp schlagen mussten. So pausierten wir kurz vor dem Etappenziel am Anglersee und überlegten, wer zufälligerweise dort mal probehalber hineinfallen könnte, um die Wasserqualität zu testen. In Pabing trafen wir auf die zweite Gruppe, welche mit dem Fahrzeug zu uns stieß. Dort folgte ein Anstieg von 400 hm auf einer Strecke von 2 km mit Etappen von 20 % Steigung. Nach einer Pause ging es kurzerhand bergab zum Parkplatz. Aufgrund der nun anstehenden Platzproblematik wurden wir in mehreren Fuhren zurückgeführt. Während der ersten Bullifahrt ging eine Kleingruppe zurück zum See und badete die Füße. Am Abend wurde gegrillt, wobei ein Hannoveraner (Jo3) die vier bereitgelegten Würstchen für den typisch Hamelner Mitternachtssnack frecherweise alleine verspeiste. Die letzten „Gestalten“, also Sascha und Johann, verzogen sich wie beim Pfingstcamp gegen 3 Uhr in ihre Zelte.

Mit einem gemütlichen Frühstück zur gewohnten Zeit starteten wir den dritten Tag. Genauso entspannt reisten wir zum Salzbergwerk mit Auto und Bahn. Also, was heißt entspannt... Die Wartezeit auf dem Bahngleis wurde überbrückt mit einem Süßigkeiteneinkauf bei Rewe. Ins Salzbergwerk ging es mit einer Grubenbahn. Die Fahrt war nicht lang, dafür gab es zwei Holzrutschen, die uns sekundenschnell in die Tiefe beförderten. Wir schätzten die traditionelle Führung sehr, auch die Sprache des Guides war sehr geschwungen. Nach dem Bergwerk ging es, um die Innenstadt Berchtesgadens zu besichtigen. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn vom Hauptbahnhof zur Altstadt ging es steil bergauf, zumindest empfanden wir es nach der 19-km-Tour vom Vortag so. Für das Abendessen wurde Quark benötigt, so kaufte der Einkaufstrupp diesen leider frühzeitig (3 h zu früh) und kühlte den Quark mit einer Packung Eis, bevor sie selbst die Stadt besichtigten. Wir fanden ein gemütliches Café; dort gab es Eis und Kuchen. Auf dem Rückweg stolperten wir mit unseren Waden in die Berchtesgadener Ache, die sehr erfrischend war, trotz der immensen Strömung. Nach einer winzig kleinen Wasserschlacht stapften wir pudelnass zurück zum Auto.

Aufgrund des guten Wetters entschieden einige, auf dem Beachvolleyballfeld in ihrem selbstgebauten Sandsofa zu übernachten. Zerstochen wie auf einer Dschungel-Expedition ging es am nächsten Morgen zum Frühstück mit ungefähr dreieinhalb Stunden Schlaf.

Am Donnerstag ging es in die Kletterhalle von Berchtesgaden. Angefangen haben wir im Jugendbereich, welcher im Keller lag. Unsere drei Finns spielten Kofferpacken mit Bouldergriffen, woraus ein Gemeinschaftsboulderprojekt entstand, das immens an den Kräften zehrte. Der zweite Teil der Halle war nicht für uns gemacht, da wir überwiegend ausgepowerte Leute dabei hatten. Während die Größeren an der Slackline saßen, belagerten die Kleinen den Tischkicker. Zwischendrin wurde viel gegessen und leider wenig geklettert, obwohl man gut Wettkampfrouten hätte ausprobieren können, denn dafür war die Halle perfekt ausgelegt.

Beim Chili zeigte Jesse, dass er unser Küchenchef werden sollte, denn es mundete allen und brachte die verlorenen Kräfte zurück. Danach spielten wir „Stadt, Land, Vollpfosten“ sowie Uno und andere Kartenspiele.

Der nächste Tag startete für einen Teil der Truppe enorm früh, denn der Grünstein-Isidor-Klettersteig stand auf unserem Plan. 6:00 Uhr aufstehen, Sachen packen und frühstücken, bevor es mit 13/27 losging. Die Anfahrt war mit Metallmusik zu vergleichen, zumindest die Kopfbewegungen der schlafenden Mitfahrenden, da die Serpentinen alle sehr durchschüttelten. Der Aufstieg dauerte bis zum Rüstplatz 20 Minuten und hatte es bereits ordentlich in sich, was die Neigung anging. Pünktlich zum Einstieg kühlte uns ein Regenschauer herunter. Nach den ersten 7–10 Modulen kämpfte sich die Sonne zurück und ließ uns im Klettersteig braten. Die Hängebrücke sowie das „Fotoloch“ wurden von unserer Gruppe sehr frequentiert, sodass beim Fotoshooting für jeden mehr als drei Bilder entstanden. Nach dem Steig ging es noch gute 30 Minuten einen Pfad hinauf, bevor wir das Gipfelbuch erreichten, welches 10 von 13 übersahen, da sie der qualvollen Hitze von 33 °C entkommen wollten. So trugen wir die Sektionen ein und machten uns bergab auf den Weg zur Grünsteinhütte, wo wir ein Getränk sowie teils eine Speise genossen. Nach der Ankunft auf dem Zeltplatz genoss auch die Klettersteig-Truppe noch eine abendliche Abkühlung im See. Der zweite Teil der Gruppe war auf dem Zeltplatz geblieben, schlief ein wenig länger aus und erfreute sich an einem schönen Frühstück mit Brötchen. Es dauerte nicht lang, und die Sonne war so warm, dass die meisten Lust hatten, direkt zum See zu gehen. Dort wurde bis kurz vor dem Sonnenbrand gebadet und dann eine Zwangsmittagspause eingelegt. Die Mittagssonne wurde abgewartet und entspannt auf dem Zeltplatz verbracht, und als dann abends die Klettersteig-Truppe zurückkam, schlossen sich viele der Gruppe direkt mit an, einen weiteren Badeausflug zu unternehmen. Abends wurde Pizza bestellt und das EM-Spiel gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr geschaut. Die Nacht wurde zum Tag gemacht, das Lagerfeuer genossen und der Sonnenaufgang ebenso.

So startete der nächste Tag etwas verschlafen, doch kurz entschlossen kam die Idee, in die Eisriesenwelten nach Österreich zu fahren. Nach einem Aufstieg bei 32 Grad gingen wir mit Winterjacken in die Höhle. In der Höhle war überall Eis, und es war unter 0°C. Nach der coolen Führung waren wir wieder bei der Seilbahnstation. Dort haben wir uns Pommes gegönnt. Zurück auf dem Zeltplatz wurden alle Sachen eingepackt und unter das Vordach des Häuschens gebracht, wo wir auch nächtigten.

Am Sonntag war die Rückreise mit dem Zug. Die letzten kamen um 22:00 Uhr sicher an ihrem Ziel an.

Geschrieben von der Jugendgruppe Hameln, mittlerweile auch „Pandas“ genannt.