Tetraeder Halde Beckstrasse | © DAV Sektion Hameln / Ulrich Couppee

Tourbericht: Wanderung über 7 Halden

Seven Summits of Ruhrgebiet

22.07.2024

Eigentlich sollte es eine Wiederholung der Tour werden, ...

Eigentlich sollte es eine Wiederholung der Tour werden, die Wolfgang in 2023 bereits geführt hat. Ich fand die Tour sehr eindrucksvoll und wollte sie gern noch einmal gehen, vielleicht mit ein wenig mehr Zeit pro Halde, daher hatte ich den Track von Wolfgang etwas eingekürzt so das es nur noch 52 km waren.

Etwa 4 Wochen vor der Tour hat Konrad festgestellt, dass die Übernachtungspreise im ausgesuchten Hotel verdoppelt wurden, so dass eine Alternative gefunden werden musste. Daraus entstand dann die zweitägige Tour mit eine Übernachtung in der Mitte, dazu bot sich eine einfache Unterkunft in der Nähe des Nordsternparks an.

Am Tag vor der Wanderung wollte der Wetterbericht uns noch die Tour vermiesen. Wir haben dann entschieden, trotz Kälte und angesagtem Regen die Tour zu gehen, und am Ende war das die richtige Entscheidung.

Und so trafen wir uns am Samstag, den 20. April um 9 Uhr in Gelsenkirchen, an unserer Unterkunft. Aus Hameln und Lemgo reisten Konrad, Christiane, Jürgen und Ulrich an. Heiko, wohnhaft im Ruhrgebiet, hatte es nicht so weit. Rainer kam kurzfristig noch aus der Eifel dazu. Ein ganz besonderer Dank geht an Heiko und seine Frau Isabell wegen der Übernahme der Fahrten vor Ort.

Isabell hat uns zum Startpunkt der Wanderung gefahren und am Folgetag von Zielpunkt abgeholt.

Mit den Öffis wäre das ein Abenteuer von jeweils über einer Stunde geworden.

Wir starteten dann in einem Ortsteil von Oberhausen in der Nähe der Halde Haniel, die auch der erste der sieben Gipfel war. Der Aufstieg war steil und der Ausblick überwältigend. Das nächste Ziel, die Halde Beckstraße, war gut am „Tetraeder“, einem schwindelerregenden Bauwerk aus Stahl und Gitterrosten, zu erkennen.

Zur Halde Beckstraße mussten wir durch Bottrop. Wir konnten dabei aber oft Parks und Rad- und Fußwege im „Grünen“ nutzen.  An der Halde Beckstraße kamen uns dann die ersten Teilnehmer vom „Mammutmarsch“ entgegen, von denen wir darauf hingewiesen wurden, dass wir wohl in die falsche Richtung gehen. Der Blick von der Halde war wieder überwältigend. Unser nächstes Ziel, die Schurenbachhalde, war schwer zu erkennen, da diese sich nicht so markant aus dem Umland erhebt. Seltsamerweise erwischte uns auf den Halden nicht nur ein heftiger Wind, sondern auch immer dazu ein Regenschauer. Von den Halden konnten wir auch sehen, wie das Wetter  auf uns „zurollt“. Der Abstieg von der Halde Beckstraße erfolgte auf einer steilen und langen Edelstahltreppe (natürlich im Schauer).

Der Weg zur Schurenbachhalde verlief dann wieder durch viel „Grün“ aber auch etwas verwinkelt durch die Siedlung „Mathias-Stinnes“. Wir mussten noch über die Emscher und den Rhein-Herne Kanal und kurz darauf konnten wir auf die Schurenbachhalde aufsteigen. Die Schurenbachhalde hat einen sonderbaren Charakter, es ist ein nacktes, pflanzenloses Plateau mit einer riesigen Bramme (Stahlklotz) in der Mitte.

Nach dem gewohnten Schauer stiegen wir über eine Stahltreppe Richtung Nordsternpark ab. Dort angekommen war es leider zu nass und zu kalt für den Biergarten, dafür entschieden wir uns auf den Nordsternturm zu fahren, was das aufgezeichnete Höhenprofil der Tour noch imposanter erscheinen ließ. Nach weiteren 2 Kilometern endete dann die erste Etappe an der Unterkunft nach 25 km und 7 Stunden. Die reine Wanderzeit betrug ca. 5h 30min.

Am Sonntagmorgen starteten wir dann um 8:30 die zweite Etappe. Zunächst mussten wir ca. 3 km Stadt durchlaufen bevor wir dann im Grünen den Kaffee vom Frühstück wieder abgeben konnten. Dann ging es auf die Mottbruch-Halde, die vom Charakter her einem Grat auf einen Allgäuer Grasberg ähnelt. Diesmal gab´s kein Schauer sondern lediglich eiskalten Wind.

Der weitere Weg zur Halde Rungenberg erschien endlos lang, dafür ging es zur Abwechselung auch mal durch landwirtschaftliches Gelände. Die Halde gehört zur Zeche Hugo mit der sehenswerten Bergbausiedlung Schüngelberg. Eine lange Treppe führt auf die doppelgipfelige Halde mit einer besonderen Lichtinstallation auf beiden Gipfeln.

Der weitere Weg zu den letzten beiden Halden, Hoppenbruch und Hoheward, zog sich gewaltig. Dafür stehen die Halden direkt nebeneinander. Die Halde Hoppenbruch ist recht unspektakulär, aber interessant für Mountainbiker. Die Halde Hoheward ist dann ein Highlight zum Schluß. Die Halde ist mit vielen Wegen bestens erschlossen.

Oben angekommen erwartet uns das weithin sichtbare Horizontobservatorium, das nur noch eine  Bauruine ist, und außerdem eine riesige Sonnenuhr auf der neben der Uhrzeit auch das Datum ablesbar ist.

Nun folgt noch der Abstieg und mit überschreiten der Drachenbrücke endet der Weg nach ca. 30 km und 8:30h Gesamtzeit, die reine Wanderzeit lag bei etwa 6:30h.

Isabell holte uns dann an der Zeche Recklinghausen II wieder ab.

 

Ulrich Couppee