Hoch hinaus im schönen Allgäu | © DAV Sektion Hameln

Jugendsommerfreizeit nach Bad Hindelang

16.07.2022

Im Sommer 2022 ging es wieder am Anfang der Sommerferien auf Sommerfreizeit, dieses Jahr in die Jugendbildungsstätte Bad Hindelang im Allgäu.

Tag 1

Morgens am 16.07.2022 ging es los. Mit zwei Autos, 11 Passagieren und genug zu essen fuhren wir dann „ab in den Süden“. Aus der anfänglichen Müdigkeit wurde im Laufe der 9-stündigen Autofahrt mit viel Musik eine gut gelaunte und auf die Woche gespannte Jugendgruppe. Als wir angekommen waren, galt die Aufmerksamkeit erst einmal der Landschaft, dem wirklich unglaublich schönen Panorama, in dem wir die Woche verbringen würden. Dem warmen Wetter entsprechend, welches uns noch über die Woche begleiten sollte, suchten wir erst einmal einen kleinen Gebirgsbach zur Abkühlung auf, um danach den ungewohnten Luxus des fertigen Abendessens in der Jubi zu genießen. Nach dem Einrichten der Zimmer wurde gemeinsam der nächste Tag geplant und man ließ den Abend mit einigen Tischtennismatches ausklingen.

Tag 2

Am folgenden Tag sollte es zum Ostrachtaler Klettersteig gehen. Nachdem das Frühstück gegessen und das Lunchpaket gepackt war, ging es los. Am Einstieg des Klettersteiges wurde der Umgang mit dem Klettersteigset erklärt und erprobt. Da das Begehen eines Klettersteigs für viele eine neue Erfahrung war, stellte sich dieser als kleines, aber feines Abenteuer zum Einstieg heraus. Oben angelangt, entschieden wir uns nach einer kleinen Pause, noch weiter in Richtung Hirschberg zu wandern. Zurück in der Jubi hieß es dann Abendessen, Duschen und ab in die Planung des nächsten Tages. Später wurden auf der Terrasse noch Prusiks geknotet, außerdem sollte noch ein Jugendleiter aus Wilhelmshaven hinzustoßen. So schloss sich an diesem Abend oder doch eher Morgen Hauke unserer Gruppe an.

Tag 3

Am Montag ging es relativ früh, um der Mittagssonne zu entgehen, klettern. Als erstes kundschafteten wir einige Boulderfelsen aus. Währenddessen ein Teil der Jugendleiter schon zu dem Fels „Klettergarten“ voraus ging, um einige Routen vorzusteigen. Am späten Mittag ging es dann für die meisten wieder zurück zur Jubi, wo man beschloss, noch einen Abstecher zu einem nahegelegenen Fluss zum Baden zu machen. Nach dem Abendessen wurde in großer Runde „Schlurp“ gespielt und der nächste Tag geplant. Wobei die Idee der Jugendlichen, eine Canyoningtour zu machen, auf Umsetzbarkeit geprüft wurde. Das Material wollten wir von der Jubi ausleihen, so dass wir nun, alle frisch geduscht, die Neoprenanzüge anprobierten, wodurch wir wieder ins Schwitzen kamen. Letztendlich wurde die Tour wegen fehlender Ausrüstung leider doch abgesagt. Abends erfreute sich wieder die Tischtennisplatte einer großen Beliebtheit. Währenddessen hatten sich einige aus der Gruppe auf einen spontanen Spaziergang begeben, bei dem alle mit viel Gelächter die Bergwiesen hinunterkullerten. Auf dem Heimweg wurde, wo keine Wiese war, auch auf den Straßen eine hohe Geschwindigkeit an den Tag gelegt, bei der man froh sein konnte, an Kreuzungen und Kurven zu bremsen, ohne sich direkt wieder zu überschlagen.

Tag 4

Nach einem gemächlichen Start in den neuen Tag beschlossen wir, in die Starzlachklamm zu gehen, wobei wir neben der Klamm auch viele Menschen beim Canyoning bewundern konnten. Am Ende der Klamm fanden wir den Weg allerdings nicht vor wie geplant, so dass wir eine etwas längere Wanderung machten, die uns letztendlich an einer Alm vorbei durch ein paar Dörfer zu einem Badesee führte. Der Baggersee war angenehm warm, so dass sich alle einmal hinein wagten, auch wenn einige den ein oder anderen Schubser brauchten. Dennis und Sascha holten die Autos und nach einem kurzen Abstecher auf dem Weg, mit Badesachen, Regenjacken und vom Asphalt verbrannten Füßen in den Supermarkt, ging es zurück in die Jubi.

Nach dem Abendessen wurde beschlossen, diese Nacht zu biwakieren. Schnell waren alle Sachen gepackt und es konnte losgehen. Wir hatten gemeinsam beschlossen, dass die Teilnehmer*innen die Führung zum Biwakplatz mithilfe einer Karte selbst finden sollten, sowie dieses Abenteuer komplett ohne digitale Medien zu gestalten. Oben angekommen, wurden Schlafplätze aufgebaut und ein Feuer entzündet, sich gegen die Mücken ordentlich eingeräuchert und Stockbrot sowie Snacks verputzt. Besonders den Sternenhimmel, der sich uns an diesem Abend bot, wird in seiner Pracht wohl keiner so schnell vergessen.

Tag 5

Am Morgen des 5. Tages wurden wir von der Sonne geweckt und dem Grummeln unserer Mägen entsprechend wurde schnell abgebaut und in die Jubi zum Frühstück gewandert. Nach dem Duschen beschlossen wir, einen ruhigen Tag am Fluss zu verbringen, dort wurde geschwommen, gerutscht, Karten gespielt und neue Schlammklamotten anprobiert. Als dann eine Badehose nach einer Rutschpartie zwei stolze Risse besaß, hat die Hängemattenfraktion unter Leitung
von Leonie schnell erste Hilfe geleistet, aus einem der Rucksäcke wurde ein Nähset gezaubert und innerhalb weniger Minuten war die Badehose wieder stabil.

Das angekündigte Gewitter ließ sich dann auch langsam bei uns hören und wir traten den Heimweg an. Anstatt dass das Gewitter uns Abkühlung verschafft hätte, wurden spontan ein paar Jugendleiter von einer Terrasse hinunter begossen, das Ausleeren einer Trinkflasche wuchs innerhalb weniger Minuten zu einer spontanen Wasserschlacht im Stil der „Hunger Games“, aus dem allerdings weniger ein Gewinner als viele lachende, begossene Pudel hervorgingen. Abends wurde eine Ab- und Umbaustation wie an einem Fels aufgebaut und trainiert, um den Abend mit Spielen ausklingen zu lassen.

Tag 6

Aufgrund des mittelmäßigen Wetters begann der vorletzte Tag mit einer Rally durch die Jubi. Später ging es erst ein Stück mit der Hornbahn, dann zu Fuß hoch auf einen nahegelegenen Berg. Auf dem Gipfel wurde dann erst einmal ein Fotoshooting veranstaltet. Beim Abstieg rasteten wir an einer Alm und während ein Teil der Gruppe mit der Bergbahn zurück fuhr, liefen die anderen im Laufschritt den Berg hinab, um sich noch kurz am „Schleierfall“ abzukühlen. Nach dem Abendessen mussten schon die Taschen gepackt werden. Später wurde noch das von den Jugendlichen vorbereitete „Schlag den Teamer“ durchgeführt. Wo die Jugendlichen die Jugendleiter*innen in Challenges wie Seilmumienwickeln und Karaoke herausforderten, gerade bei Letzterem wurde das Lied „Über den Wolken“ eher durch Lautstärke als durch den Wohlklang in einer ausdrucksstarken Performance präsentiert. Den Abend ließen wir dann noch gemeinsam im Freizeitraum mit Musik und Tanz ausklingen.

Tag 7

Viel zu schnell war die Woche auch schon wieder um. Es wurde ein letztes Mal gemeinsam gefrühstückt, die Autos beladen und dann eine Reflexions- und Abschlussrunde gemacht. Der größte Kritikpunkt sowohl von den Teilnehmer*innen als auch von den Jugendleiter*innen war eindeutig, dass die Zeit zu kurz war. Gerade waren wir ein eingespieltes Team und hatten uns an das Wandern in den Bergen gewöhnt, so mussten wir doch schon wieder zurück. Zwei Jugendleiter*innen traten die Heimreise mit dem Zug an, ein Teilnehmer reiste von dort aus weiter und alle anderen bestiegen die Autos. Kurz wurde noch Proviant eingekauft und dann hieß es für uns: „Ey, ab in den Norden“. Und hierin waren wir uns alle einig: Wie die gesamte Sommerfahrt gingen die 9 Stunden Heimfahrt mit Musik, Nickerchen, Standplatzbau auf der Rückbank und Warm Up‘s bei den Pausen, „super“ schnell vorbei. Die Übergabe der Teilnehmer an die Eltern verlief dann nicht gerade leise, aber mit viel Lachen und Umarmungen.

Da kann ich nur sagen, ich freue mich auf nächstes Jahr!

Clara Woldt