Da freut sich das Küchenteam | © DAV Sektion Hameln / Sascha Veeh

Jugendfahrt Harz 2021

22.07.2021

Die erste Ferienwoche startet und somit auch unsere Jugendfahrt in den Harz. Ziel ist das "Basislager Brocken” - eine Hütte geführt von der Sektion Wernigerode, in der Ortschaft Schierke.

Am Donnerstag, den 22.07.2021, trafen wir uns um kurz nach acht auf dem Hefe Hof Parkplatz. Als Sascha eintraf, schaute er in teils irritierte Blicke der Eltern, denn scheinbar hatte nicht jeder mitbekommen, dass wir, bis auf Rainer mit seinem “Schneckenhaus” und Leonie mit ihrem Auto, alle mit dem Zug anreisen würden. Kurzum wurde das Gepäck, welches nicht als Tagesrucksack diente, in Rainers Bulli eingeladen und wir machten uns zu Fuß auf den Weg Richtung Bahnhof. Nachdem die Zugtickets organisiert waren, ging es mit 10 Personen über Hannover nach Goslar und von Wernigerode weiter mit dem Bus nach Schierke.

Dort angekommen mussten wir noch 15min zu Fuß zu der Hütte wandern. Nach der Zimmeraufteilung (Matratzenlager wie auf hochalpinen Hütten) und einer kleinen Obststärkung ging gegen 15 Uhr ein Teil von uns noch zu den Feuersteinen. Dort schafften wir jeweils eine Route, bevor wir zum Abendessen zurückmussten. Wir grillten Galloway-Würstchen und Gemüse, dazu gab es Kritharaki-Salat, den Leonie mit denen, die noch nicht klettern wollten vorbereitete. Nach dem Abendessen besprachen wir die Regeln des Hauses und wann wir am nächsten Tag aufstehen würden.

Nachdem die meisten gut geschlafen hatten, startete der folgende Tag um 8 Uhr mit dem Frühstück. Es gab frisches Brot und Brötchen, die zuvor vom Bäcker geholt wurden, als Aufstrich und Belag gab es rein Vegetarisches. Kurze Zeit später wurden benötigte Kletterutensilien verteilt und jeder half beim Tragen der Seile und Sicherungsmaterialien. Das Kletterziel waren die Schnarcher Klippen. Nachdem die ersten Routen vorgestiegen wurden, konnte man sich mit dem Granit vertraut machen. Für einige war es ungewohnt, von oben nachgeholt zu werden. Zwischendurch musste Sascha die 2,5km erneut bis zu der Bushaltestelle zurückjoggen, da sein Kletterkumpel aus Berlin sich über das Wochenende unserer Truppe anschloss. Kurze Zeit später waren beide mit am Felsen und stiegen in ihre geplanten Routen ein. Eine nannte sich “Klemmkeilparadies” und war ein runder Granitriss, hinter dem eine Kiefer stand. Als Anmerkung im Kletterführer stand, dass die Kiefer nicht zur Stütze genutzt werden sollte. Der Versuchung trotzend siegte der Ehrgeiz und die Route wurde von vielen ohne Kiefer bewältigt.

Unsere Juref’s mussten sich gegen 17 Uhr bereits vom Felsen verabschieden, da noch einiges vor Ort eingekauft werden musste. Gemeinsam mit dem Küchendienst wurde um 18 Uhr das Abendessen bis zum Eintreffen der restlichen Kletterer vorbereitet. Es gab Kräuterquark *welcher etwas zu stark gesalzen war* mit Kartoffeln und Möhren. Nach dem Abendessen entschied sich der Großteil der Jungs (Niclas, Jonathan, Julius, Sascha)  herauszufinden, wie weit man in einer Stunde den Brocken hinauf kommt, während der Rest auf der Hütte Werwolf spielte. Unser Spiel wurde unterbrochen, als Leonie einen Anruf von den Jungs bekam, ob diese sich gegen 23 Uhr noch Bratkartoffeln machen könnten... Nun - ja als die 4 eintrafen, konnten sie sich an einen gedeckten Tisch setzen (hier nochmal ein Dankeschön für das Abendmahl).

Am Samstag ging es erneut zu den Schnarcher Klippen, an diesem Tag schloss sich Justin, welcher aus Braunschweig anreiste der Truppe mit an. Da Karin in ihren vielen erfahrenen Kletterjahren einen Einstieg bisher nicht geschafft hat, stellte sie eine anspornende Aufgabe: “Jeder der hier ohne Hilfe den Einstieg schafft, bekommt von mir ein Eis, wenn ich das sehe!” So entstand ein Einstiegsboulder, welcher gesichert wurde und nach und nach schafften immer mehr den Einstieg, leider warten wir noch auf unser Eis. Am Abend gab es Reis mit Curry (diverses Gemüse). Der Abend klang aus, indem Karten am Tisch gespielt wurden. Die Runde wurde musikalisch begleitet von Abbasong’s, welche Dennis fröhlich mitsang, bevor alle schlafen gingen.

Ein Geburtstagskind erwacht und weiß nichts von seinem Glück, zum Frühstück Käsekuchen geschenkt zu bekommen, welchen Justin zuvor organisierte. Da es sehr sonnig werden sollte, war Sonnencreme angesagt, denn gerade am Feuerstein, welcher sehr frei steht, merkt man diese extrem. Scheinbar hatte Sascha seine vergessen, denn dieser sicherte schon Julius sehr lang an einer Stelle, sodass er sich beim Sichern ablösen lassen musste, um keinen Sonnenstich zu bekommen. Heute verließen uns am Nachmittag Julius und Dennis, um ihre Heimreise zu beschreiten. Dafür trafen Carla (eine Freundin von Karin und Naturparkrangerin) und ihr Mann Markus hinzu.

Am Montag wanderten wir zu den Vogelherdklippen, dort gab es viele schöne Routen, welche maximal 15m hoch waren. So konnten wir am letzten vollen Tag noch einmal richtig Routen spulen (9 war der Tagesrekord von Lukas!). Leider war bereits ab mittag Gewitter gemeldet, weshalb wir früher zur Hütte aufbrachen. Lisa informierte mich auf dem Rückweg, dass es in der Hütte einen Stromausfall gab, nach einem kurzen Telefonat kam heraus, dass ganz Schierke keinen Strom hat. So bereiteten wir uns vor, das Abendessen auf dem Gaskocher von Rainer aus dem Bulli zu kochen. Glücklicherweise hatten wir wieder Strom, bevor wir das  Kochen anfingen. Die ersten begannen schon ihre Taschen zu packen, um am nächsten Tag das Abreisen zu erleichtern. Nach den Nudeln mit Tomatensauce wurde noch die “Bergsteigerprüfung” abgehalten, bevor wir über dem Lagerfeuer unser Stockbrot machten. Dort erklärte Carla uns bereits viel über den Nationalpark.

Nach dem Frühstück am Abreisetag galt es, die Hütte besenrein zu hinterlassen, bevor wir loswandern konnten. Erstaunlicherweise ging dies deutlich schneller als geplant, da jeder geholfen hat. Nachdem das Gepäck verladen wurde, erklärte Carla uns, was sie in ihrem Beruf genau macht und warum dies so wichtig ist. Wir wanderten von Schierke nach Oderbrück. Auf der Strecke von ungefähr 10km machten wir immer mal kurze Pausen, in denen Carla uns was zu Borkenkäfern, Beforstung des Waldes und der allgemeinen Flora und Fauna erklärte. Die geführte Wanderung war für uns sehr lehrreich und ist jedem zu empfehlen!

Von Oderbrück aus fuhren wir mit dem Bus nach Bad Harzburg. Dort ging es mit dem Zug über Hannover wieder nach Hameln, wo wir auf unser Gepäck aus dem Bulli warten mussten, da Rainer teils im Stau stand und vor dem Start noch fix seine Autobatterie seines Oldtimers wechseln musste.

Ich bedanke mich für die Teilnahme an der Fahrt und hoffe, dass es allen so viel Spaß wie mir gemacht hat. Trotz des teilweisen stressigen Organisierens und Umplanenens durch ständig wechselnde Verordnungen freue ich mich auf weitere Fahrten mit einer so tollen Truppe, welche auf sich und andere achtet und jederzeit hilfsbereit ist!

Sascha