Zeltlagerromantik | © DAV Sektion Hameln

Bericht Sommerfahrt Jugend

Donnerstag, Tag 1

Um acht Uhr morgens starteten wir mit bester Laune in die diesjährige Sommerfahrt. Auf der Hälfte der Strecke wurde die Schlafposition der hinteren Sitzreihen entdeckt, im nagelneuen exklusiv organisierten Mercedes Benz Sprinter.

Nach einer siebenstündigen Fahrt und dem ersten Einkauf bauten wir dann auf dem Zeltplatz in Obertrubbach unsere Zelte bei knapp 30° auf. Im Anschluss daran gab es eine wohl verdiente Abkühlung im naheliegenden Bach, entweder mit den Füßen oder auch von Kopf bis Fuß.

Abends haben wir dann gemeinsam gegrillt und mit einer kleineren Gruppe einen Spaziergang zu der Ruine der Wolfsbergburg gemacht. Auf dem Rückweg eroberten wir kurzerhand einen Spielplatz mit der Übermacht von einem Altersdurchschnitt von 16,6 Jahren. Dabei wurde geschaukelt, im Sandkasten gebuddelt, gerutscht, Klettergerüste gebouldert und kleine Kinder (JuRef) in den Bach geschubst. Bevor wir den Abend dann mit einem gemeinsamen Beisammensitzen haben ausklingen lassen.

Freitag, Tag 2

Nachdem die erste Nacht mit leeren Luftmatratzen und unterkühlten Leuten geendet hat, trafen nach und nach verschlafende Gesichter zum Frühstück ein. Mit leichter Verspätung haben wir uns um 10:05 Uhr auf den Weg zum Zehnerstein gemacht, das ganze per Fußbus. Am Felsen angekommen haben wir mit einer kurzen Fädel Wiederholung begonnen und sind dann in die ersten Routen eingestiegen.

Eine der gekletterten Routen wurde nach Oma Eichler so wie der Zeltplatz, auf dem wir waren, benannt. Teilweise wurden diverse Arten von mobilen Sicherungen gelegt, kreativ verbaut und getestet. Ein Teil der Gruppe war einkaufen, während die restlichen auf dem Zeltplatz versucht haben, die Gasflasche an den Kocher zu schließen. Dabei haben sie einen Jugendleiter vom Klo geholt, um den Pavillon nicht zu flambieren. Dann wurde mit liebevoller Handarbeit der Grill angemacht („Na Schnecke...?“) und die Kohle zum Glühen gebracht. Nachdem der Delikates-Club das Essen mit Käse, Salami, Ketchup, Brötchen und Würstchen aufwertete, wurden auf dem Grill Marshmallows geröstet. Plan war eigentlich, Kartoffeln mit Kräuterquark zu essen, dies ist hier aber vollkommen belanglos zu erwähnen. Der Abend wurde dann mit Daumencatchen beendet.

Samstag, Tag 3

Pünktlich um 7:55 Uhr klingelte der Wecker, denn um 8:00 Uhr sollte mit dem Frühstück gestartet werden, dies klappte nur teilweise. Beim Rest startete der Tag eher schleppend, denn einige wurden erst durch wackelnde Zelte wach. Total verschlafen ging es mit dem Brote schneiden los, wenige der Scheiben waren gerade, dafür schmeckte das Frühstück. Ansage war treffen um 10:00 Uhr an unserem Luxusmobil, dies wurde wundersamerweise auch eingehalten.

So fuhren wir nach Hiltpoltstein, dort am Parkplatz angekommen durfte die Jugend die Wegführung übernehmen. Wir stapften also durch unwegsames Gelände und konnten auf der ersten Kreuzung schwierig einen Kompromiss finden, wo es lang gehen sollte. Durch unseren „Berge-Elefanten“ konnten alle die Hexenküche (unsere Kletterfelsen) erreichen. Vor Ort wurden 5 Routen vom 4.-6. Grad eingehängt. Wir übten erneut das Ab- und Umbauen, mit Fädeln oder auch Abseilen.

Aufgrund der Wärme im schattigen Wald setzte schnell Müdigkeit und Trägheit ein. So bauten wir bereits um 16:00 Uhr ab und entspannten am Zeltplatz, teilweise wurden Liegestütze im „eiskalten Gletscherbach“ getätigt um sich zu erfrischen beziehungsweise zu waschen. Gegessen wurde Chili sin Carne, von der so viel gemacht wurde, dass sie auch für Sonntag reichen dürfte. Am Abend wurde Süßkram geknabbert.

Sonntag, Tag 4

Sonntag... um 21:00 Uhr viel Leonie auf, dass ihre Zeltstange zerbrochen ist, somit musste kurzerhand die Zeltstange (welche auf „Magische Art und Weise zerbrach“) repariert werden. Wundersamerweise gab es ja bereits Hülsen, welche genau für dieses Szenario eingepackt wurden.

Zuvor gab es den zweiten Pott Chili sin Carne, neu aufgewärmt schmeckte es gleich doppelt zu gut. Vor dem Abendessen erfroren alle im Bach, denn es gab die Challenge zu schlagen, mehr als 20 min mit dem kompletten Körper drinnen zu liegen.

Um 15 Sekunden nach 10 Uhr konnten wir überraschenderweise beinahe pünktlich um 10 Uhr losfahren. Am Parkplatz angekommen durfte die Gruppe wieder zum Fels navigieren. Nach einem kurzen Fußweg angekommen, wurden die ersten Routen eingehangen. Wir sind dann bis nachmittags geklettert, um so später es wurde desto schattiger wurde der Fels, was das Klettern sehr viel einfacher gemacht hat.

In der Mittagshitze wurde von vielen eine Siesta abgehalten. Das Einparken fiel heute recht schwer, Grund hierfür war ein leerer Tank am Hang, außerdem quietscht irgendwas im vorderen Bereich... beim neuen Bulli???

Montag, Tag 5

Heute Morgen sind alle verschlafen aufgestanden und haben dann beim Frühstück geschwiegen. Nach diesem Bild der Runde haben wir gemeinsam entschieden, heute mal einen Ruhetag einzulegen. Angefangen haben wir mit Tanken und Einkaufen, damit wir nicht auf der nächsten Tour mit dem Bulli liegen bleiben.

Der Einkauf war erfolgreich und danach ging es auf Umwegen nach Hause, weil aus unerklärlichen Gründen einmal mal falsch abgebogen wurde und wir somit eine sehr komische Strecke mit Baustelle gefahren sind, um dann nach sehr vielen Kurven und Bergen anzukommen.

Zurück auf dem Platz wurden dann sehr bequeme Plätze auf der Wiese eingenommen und schon am Vormittag wurden Chips und Gummibärchen verspeist. Danach haben einige geschlafen und andere haben einfach nur in der Gegend herumgeschaut. Zum Mittag gab es dann Pfannekuchen, die mit der neu gekauften Pfanne zubereitet wurden und sehr lecker waren. Nachdem dann alle satt waren, ist ein Teil der Gruppe doch noch zu einer Wanderung aufgebrochen und ein anderer Teil hat sich 30 min in den wirklich sehr kalten Bach gelegt.

Die Wandertruppe ist auf dem Hinweg zu ihrem Ziel mit Hamelner Tradition erstmal einen Umweg gelaufen und hat sich auf dem Weg mit Stöckchen und Tannenzapfen abgeworfen. Danach wurde dann einer der Jugendleiter durch den Bach getragen, weil er mit Schuhen und nicht wie alle anderen mit Crocs losgelaufen ist und somit nicht das passende Schuhwerk anhatte, um durch die reißende Strömung zu kommen. Am Klettergerüst angekommen wurde dann gebouldert, das T-Shirt einer angehenden Jugendleiterin ist „weggelaufen“ und Kinder wurden vom Klettergerüst vertrieben. Anstatt ins Tretbecken ging es dann in den Bach und danach tatsächlich auf direktem Weg zurück.

Die andere Gruppe hat sich dann auch noch dazu entschieden sportlich aktiv zu werden und Yoga zu machen, wo sich dann von der Wandertruppe auch noch welche angeschlossen haben. Danach wurde gekocht und der Abend wurde mit Gesangsversuchen und tanzen ausklingen gelassen.

Dienstag, Tag 6

Heute war mal ein anderes Programm auf dem Plan. Wir sind Kajak gefahren. Die Tour begann mit Wassertonnen packen und die Einweisung in die Boote. Dann sind wir gestartet und sind als erstes über eine große Stromschnelle gefahren. Erst eins, dann zwei Boote und auch noch das dritte und auf das vierte warteten wir vergeblich, bis das fünfte kam, um uns zu berichten, dass Nummer vier gekentert ist und komplett im Fluss liegt.

Als das Boot dann endlich mit Besatzung wieder auftauchte, wurde der Schaden auf ein tauchendes und nicht wiederkommendes Handy begrenzt. Wie die Laune dann war, kann sich jetzt wahrscheinlich jeder ausmalen, aber kann man jetzt nicht ändern und weiter geht’s. Dann ging es erstmal ganz entspannt weiter durch weitere Stromschnellen mit vielen Enten und auch Bisamratten. Danach fiel dann schon wieder einer aus dem schon vorher gekenterten Boot ins Wasser.

Im nächsten Abschnitt der Tour sind wir dann ein weiteres Mal an einer Umtragestelle angekommen, wo wir erstmal schwimmen gegangen sind und einige auch eher unfreiwillig im Wasser gelandet sind. Dann ging es nochmal in eine sehr große Stromschnelle, wo das altbekannte Boot ein weiteres Mal zum U-Boot umfunktioniert wurde und langsam, aber sicher unterging, weil immer mehr Wasser lief (wie Captain Jack Sparrow). Das Boot wurde daraufhin noch ca. 1 km durch den Fluss gezogen, bis das U-Boot mal wieder aufgetaucht ist.

Der andere Teil der Gruppe hat in dieser Zeit die Uferböschung kennen gelernt und Insektenflucht gespielt, wenn sie mal wieder aus den Bäumen kamen, um uns anzugreifen. Aus Langeweile wurde dann auf freier See ein fliegender Bootswechsel durchgeführt, welcher sich als recht wackelig gestaltet hat. Nach 14 km haben wir die Tour dann alle komplett nass abgeschlossen, weil auch eine Wasserschlacht während der Tour natürlich auch nicht unabdingbar war. Zum Abschluss des Tages gab es noch Käsespätzle mit Röstzwiebeln, was sogar alle der Mitfahrenden mitgegessen haben.